Ponte viva – die Schule für unser Dorf im Amazonas

 

Die Idee ist schon länger da – aber jetzt haben wir sie endlich verwirklicht: Eine eigene "Weltschule" für Kinder und Erwachsene mit einer Lehrkraft von außen – denn noch lernen die meisten Huni Kuin nur voneinander und ohne einen bestimmten (Lehr-)Plan. Wir haben nun eine brasilianische Lehrerin gefunden, die die Huni Kuin seit Sommer 2024 mit dem offiziellen Schulsystem vertraut macht, die ihnen Schreiben, Lesen und Mathematik beibringt.
Wir setzen aber auch darauf, dass dieser Unterricht erweitert wird. So könnten beispielsweise Gäste aus Europa Englisch auf Zeit unterrichten. Oder die Schulstunden nutzen, um in einem alternativen Erdkundeunterricht aus ihrer Heimat zu berichten. Noch dient die Schule  auch als Prüfungsvorbereitung für weiterführende Schulen. Sie steht sowohl Kindern ab sechs Jahren offen, als auch Erwachsenen, die keine oder kaum Schuldbildung genossen haben.

Zur Zeit findet der Unterricht in einem unserer Häuser statt, aber unsere Vision ist ein eigener Schulbau. Und im besten Fall dient diese Schule auch als Inspiration für andere und für ähnliche Projekte. 

 



 

Projekte an Schulen

 

Bei unseren Besuchen an Schulen können Kinder und Jugendliche Living Bridge kennenlernen, die Lebenswelt der Indigenen. Die Kinder lernen zum Beispiel das Bauen von Pfeil und Bogen, und den Umgang damit. Wir lernen die handwerkliche Seite, aber auch die Begriffe Achtsamkeit und Respekt.
Wir überlegen gemeinsam und spielerisch, was uns Natur bedeutet. 

Die Besuche finden in einzelnen Schulstunden statt, tageweise oder auch als Projektwoche.

 



 

Austausch: Besuch aus Europa im Urwald

 

2022 kam die erste offizielle Gruppe nach Terra Viva. Seitdem bieten wir jedes Jahr von Mitte März bis Mitte April einen Austausch an.
 Gäste aus Europa und der Welt haben für vier Wochen die Möglichkeit, den Urwald und die Lebenswelt unserer Huni-Kuin-Familie kennenzulernen.


Durch das gemeinsame Leben auf Zeit, durch den geteilten Alltag vom Kochen bis zu gemeinsamen Ritualen und Festen können sich Menschen aus verschiedenen Welten begegnen. Dabei geht es um einen gegenseitigen Wissensaustausch: Die Familie im Urwald lernt von den Gästen und umgekehrt.




 

Huni Kuin auf Tour in Europa

Seit 2020 laden wir jedes Jahr Familienmitglieder nach Europa ein. Viele von ihnen haben vorher nie den Urwald verlassen. Für sie ist die Reise ein Horizonterweiterung, sie lernen neue Orte kennen, neue Kulturen, Musik, neue Lebenswelten.

Unserer Erfahrung nach bedeuten die Reisen aber immer auch eine Stärkung der Huni Kuin. Denn in Europa erfahren sie oft Anerkennung von weißen Menschen, die sie vorher so nicht kannten. Sie verstehen, dass auch die Europäer mit alltäglichen Problemen konfrontiert sind, mit Verstrickungen. Dass nicht alle Weißen privilegiert, reich, abgehoben sind. Dass man ihnen von Mensch zu Mensch begegnen kann.

 

 



 

Aufbau des Dorfes TERRA VIVA

 



 

Handwerk

 

Das traditionelle Handwerk der Huni Kuin ist eine uralte Form, die Sprache der Natur in Material umzusetzen. Die Frauen weben Kleider, flechten Körbe, fertigen Schmuck, und bemalen Gesicht und Körper mit traditioneller Schrift und Mustern.

Den handgemachten Schmuck liefern wir auf Anfrage auch nach Europa und stellen ihn in Museumsshops, Mode- oder Kunsthandwerk-Läden aus. Dabei sind wir natürlich offen für weitere Kooperationen.